Freitag, Mai 09, 2008

update wegen großer Nachfrage

Ich muß zugeben, daß ich in letzter Zeit sehr faul war bezüglich Neueinträgen hier. Ich unternehme immernoch einges, aber seit ich mit meinem schönen Mann zusammenwohne, verbringe ich meine designierte Bloggerzeit lieber mit was anderem ;).
Nicht, was Ihr jetzt denkt! Auch wenn meine liebste Mama nun laufend das Wort "Enkelkinder" in unsere Telefongespräche einwirft, wird sie von mir so bald keine kriegen.

Erstmal von vorn anfangen. Daß wir, das heißt Daniel und ich, unsere Weihnachtsfeiertage in Deutschland verbracht habe, wißt Ihr ja. Daniel war total begeistert, und auch sein Bruder und dessen Frau, die beide mal eben aus Spanien angereist waren, haben sich sehr wohl gefühlt.

Wieder in Cincinnati gehts weiter mit ..... arbeiten. Ich stehe morgens auf, gehe in die Schule, komme abends nach Hause, arbeite noch ein bißchen, und gehe ins Bett.

Ich lerne immernoch Spanisch, und ich bin jetzt gerade im letzten Basiskurs. Danach kann ich bedenkenlos auf die spanischsprechende Welt losgelassen werden :D. Tatsächlich gebe ich mir große Mühe, und mein ganz eigener Kolumbianer ist ungemein geduldig. Im Sommer besuche ich Daniels Bruder in Spanien für ein paar Tage, und nächstes Weihnachten fliegen wir nach Kolumbien! Um einen guten Eindruck auf die Eltern, oder besonders die Mama zu machen, werde ich mal die tollsten Komplimente einstudieren ;)

Ich komme in letzter sehr gut voran mit meiner Forschung. Das liegt teils daran, daß die endlich das Elektronenmikroskop repariert haben (absolut notwendig für mein Projekt) . Ich werde bis zum Sommer genug Ergebnisse zusammenkriegen, um die in der Konferenz in Lund (Schweden) zu präsentieren, zu der ich angemeldet bin. Das ist nicht nur irgendeine, sondern DIE Konferenz in meinem Fachgebiet. Alle hohen Tiere werden da sein. Und die Konferenz gibts nur alle paar Jahre. Habe ich schon erwähnt, daß die Biologie der Uni Lund ein restauriertes Schloß ist? Geht kaum noch spektakulärer.

Da ich schonmal in Europa sein werde, habe ich beschlossen, gleich noch ein bißchen herumzureisen. Entschuldigung, Familie und Freunde in Deutschland, ich will nach Spanien, wie schon erwähnt. Daniels Bruder wohnt in Barcelona, und da war ich noch nie! Ist quasi zugleich eine Studienfahrt, da ich Spanisch sprechen kann/muß. Ich habe nur ein paar Tage Zeit, und das reicht nicht für mehr Besuche.

Mittwoch, November 21, 2007

Nach meiner schriftlichen habe ich nun auch meine mündliche Eignungsprüfung bestanden! Von jetzt an bin ich ernstgenommene Doktorandin! Wollt nur mal Bescheid sagen...

Donnerstag, September 06, 2007

Urlaub mit den Eltern

Nach ganzes 2 Jahren in den Staaten wurde ich endlich mal mit dem Besuch meiner liebsten Eltern beglueckt! Die Mama hat anlaesslich dessen auch fleissig Englisch studiert ... was sie dann meinem Rat nach garnicht anwenden sollte. Zumindest nicht am Flughafen bei der Einwanderungskontrolle. Dort ging alles ueberraschend glatt! Meine Einreise dauert normalerweise laenger, und ich spreche Englisch. Vielleicht sollte ich mich auch nichtsahnend anstellen beim naechsten Mal, dann werde ich nicht so geloechert.

Wir sind am Tag zuvor gerade erst umgezogen, aber Daniel und ich haben es geschafft, die neue Wohnung einigermassen besuchergerecht herzurichten. Nachdem ich die Ellies vom Flughafen abgeholt hatte, sind wir erstmal Lebensmittel einkaufen gefahren haben wir einen Trip in einen originalen, amerikanischen Grossraum-Supermarkt unternommen. Ich hatte fuer den Tag der Ankunft nicht soviel geplant, weil ich mir gedacht haben, dass die Eltern recht erschoepft von der Reise sind.
Am naechsten Tag habe ich ihnen den Campus und die naehere Umgebung gezeigt, und abends sind wir einen trinken gegangen. Jedenfalls, die Jungs haben einen getrunken. Und wurden ueber Whiskey gleich zu Kumpels.
Am folgenden Tag gings in eine Whiskey Distillerie, extra fuer den Papa. Der war dann auch ganz gluecklich mit seinen selbst-versiegelten Whiskeyflaschen.
Bald musste ich schon meinen Liebsten am Flughafen absetzen (schonwieder), und unsere Katze bei meiner Chefin lassen, die sich netterweise bereiterklaert hatte, waehrend meiner Abwesenheit Luna zu hueten. Abwesenheit, weil ich mit Ellies einen super-duper, zweiwoechigen Trip durch Kanada und die USA geplant hatte. Ich habe ueber zwei Webseiten tolle Hotels zum drittel Preis fuer uns gefunden.

Angefangen haben wir mit Toronto, Kanada. Von Cincinnati nach Toronto sind es knapp 9 Stunden netto Fahrzeit. Plus Grenzuebergang, an dem man sich in Schlangen einordnen muss, und sonstige Pausen hat es dann knapp 12 Stunden gedauert, bis wir im Hotel angekommen sind. Ich korrigiere, bis wir in der Strasse angekommen sind, auf der sich das Hotel befinden sollte. Wir haben es auch auf der anderen Strassenseite gesehen. Nur, wir kamen nicht rueber, weil es keine Moeglichkeit gab, links abzubiegen. Also weiter geradeaus bis zur naechten Abbiegemoeglichkeit. Kilometer spaeter. Beim Zurueckfahren habe ich die Einfahrt versaeumt (die leider auch nicht gut ausgeschildert war) und bin dann bei der naechsten Moeglichkeiten rechts ab. Leider fuehrte diese Ausfahrt auf die Stadtautobahn. Naechste Abfahrt wieder raus, und planlos durch die Gegend gefahren...... Wir haben dann irgendwo gehalten und ich habe nach unserer Strasse gefragt. Wir waren garnicht so weit weg, eigentlich. Beim naechsten Versuch haben wir es zum Hotel geschafft.

Am folgenden Tag haben wir den Bus in die Innenstadt genommen und haben uns dort umgesehen. Wir sind auf dem CN Turm gewesen, dem derzeit hoechsten Turm, der fuer Besucher zugelassen ist (553,33 m)! Auf der Plattform gibt es einen Abschnitt, in dem der Fussboden durchsichtig ist. Man kann sich prima vorstellen, wie der Boden unter einem nachgibt und man sich unaufhaltsam auf den Boden zubewegt, bis man unten aufklatscht. Viele Kinder sind wie bloede darauf herumgesprungen (ich: „*kreisch*“). Am naechsten Tag haben wir schon zusammengepackt, da es zur naechsten Etappe losging. Wir sind allerdings nochmal in die Innenstadt gefahren, das Auto irgendwo geparkt, und sind am Ufer des Ontariosees spazierengegangen. Ich hatte leider nicht viel Zeit, mir einen Ueberblick zu verschaffen, aber Toronto scheint durchaus einen Besuch wert!

Niagara-Faella, kanadische Seite. Die Seite mit dem besseren Ausblick, sagen die Kanadier ;). Tatsaechlich ist der kanadische Ort Niagara Falls ein reiner Touristenstuetzpunkt, waehrend die Stadt gleichen Names auf der US-amerikanischen Seite ab 50 Meter hinter den Wasserfaellen wie ein Hinterwaeldlerdorf aussieht.
Von Toronto nach Niagara Falls dauert es nur 4 Stunden, oder weniger. Wir haben uns auch kaum verfahren auf der Suche nach dem Hotel. Allerdings war die Nachbarschaft unseres Hotels auch recht duenn besiedelt. Es war Sonntag Abend, und wir sind auch gleich zu den Faellen rueber, denn Sonntag Abends gibt es dort immer ein Feuerwerk. Als wir dort angekommen sind, haben sie schon angefangen, Leute aus dem kleinen Park zu scheuchen, der die Faelle saeumt. Wegen dem Feuerwerk. Wir hatten also leider nicht die Moeglichkeit, uns die Wasserfaelle richtig anzusehen.
Am naechsten Tag war Papas Geburtstag. Anlaesslich dessen hat er sich und uns Maedels einen Helikopterflug ueber die Faelle hinweg gegoennt. Das bleibt man garantiert trocken, und viel cooler ist es auch!

Nun mussten wir auch schonwieder los zur naechtsten Stadt, naemlich Boston. Fahrtzeit 6 Stunden, dachte ich jedenfalls. Tatsaechlich habe ich etwas durcheinandergebracht. Es sind naemlich mehr als 8, nicht inklusive der Pausen. Leider haben wir also den groessten Teil von Papas Geburtstag im Auto verbracht. Und ganz schlimm verfahren haben wir uns auch noch. Andererseits haetten wir diese Seite von Boston niemals kennengelernt, wenn wir uns nicht verirrt haetten. Muss man also durchaus als positiv werten. Nach endlosem Herumfahren und mehrmaligem Nachfragen (nette Leute in Boston!) haben wir das Hotel weit nach Mitternacht aufstoebern koennen.
Wir sind den ganzen naechsten Tag durch die Altstadt gelaufen. Sehr interessante Stadt, und viele huebsche Ecken! Wir hatten nur einen ganzen Tag in Boston, und ein wenig vom naechsten Tag, bis wir weitergezogen sind. (Leider sind 2 Wochen nicht wirklich ausreichend, sich soviele Staedte im Detail anzusehen.)

New York stand als naechstes auf dem Plan. Dafuer hatte ich drei ganze Tage eingeplant, allein fuer Manhattan. Wir sind nicht aufs Empire State Building rauf, weil mir der Massenandrang und stundenlanges Anstehen vom letzten Jahr in NYC noch auf dem Magen lag. Die Eltern waren damit auch einverstanden, zumal wir kurz zuvor schon auf einem viel hoeheren Turm waren. Das Schlangestehen haben wir uns genauso fuer die Freiheitsstatue gespart. Glueklicherweise gibt es naemlich eine Faehre, die dicht genug an der Insel vorbeifaehrt, und dafuer noch voellig umsonst. Viele Leute gibts da auch, aber die passen alle gemeinsam auf die Faehre. Wie richtige Touristen haben wir uns einen dieser Touristen-Doppeldeckerbusse geleistet, mit denen man weit herumkommt und auch noch was erzaehlt kriegt. Fuer einen obligatorischer Fussmarsch ueber die Brooklyn Bridge und gemuetliches Sitzen im Central Park war auch noch reichlich Zeit, plus Shopping. Vorbei am Time Square, immer und immer wieder. Studenlanges Herumlaufen, wie sich das nunmal fuer einen Urlaub gehoert. New York ist sehr beeindruckend, aber auch sehr ueberwaeltigend. Niemals gibt es dort Ruhe. Heisst ja nicht umsonst „die Stadt, die niemals schlaeft“. Am Ende war ich recht froh, wieder dort herauszukommen.

Washington D.C., als Letztes. Hotel war recht schnell gefunden. Das lag im Regierungsviertel, also konnten wir uns am ersten Abend gleich das Weisse Haus und all die massiven, bluetenweissen Bauten ansehen. (Im weiteren Verlauf sind wir noch einige Male am Weissen Haus vorbeigekommen *gaehn*) Im Vergleich zu New York war Washington ploetzlich so ruhig, und kaum ein Gebaeude ist mehr als 5 Stockwerke hoch (auch wenn ein Stockwerk so hoch ist wie zwei Stockwerke ueberall sonst). Wir sind auch am naechsten Tag in der Gegend geblieben, denn da gibt es reichlich anzusehen. Wir haben auch nur einen Bruchteil dessen besucht, was es zu besuchen gab. An meinem Geburtstag (btw, Vielen lieben Dank fuer die ganzen Glueckwuensche und Anrufe!) sind wir auch mal in einen anderen Stadtteil (Georgetown) gefahren. Dort haben wir die Treppe bestiegen, die der Priester am Ende des Filmes „the Exorcist“ herunterfaellt! Nur in umgekehrter Richtung. Viel sicherer.
Aus Washington wieder rauszukommen erwies sich als die schwierigste Aufgabe unserer ganzen Reise. Zumal weder ich noch Papa (der Navigator) auch nur einen Blick auf die Karte geworfen haben, sondern ganz den Google-Beschreibungen vertraut haben. Wir haben dann letztendlich eine Alternativroute gefunden, die auf der Karte (tja, endlich) direkt aussah. War sie eigentlich auch, abgesehen davon, dass ein seeeehr langes Stueck des Weges durch ein Gebirge fuehrte. Ich bin stundenlang Kurven gefahren, Berg rauf, Berg runter, Berg rauf, ..... Man konnte wegen der Kurven auch nicht besonders schnell fahren, also waren wir ewig unterwegs. Letztendlich wurde es wieder flach draussen, und ich konnte endlich mit ueberhoehter Geschwindigkeit fahren, wie sich das fuer Deutsche gehoert. Wollte nur noch nach Hause und wieder in meinem eigenen Bett schlafen. Weit nach Mitternacht sind wir dann endlich in meine Einfahrt eingebogen, nach 13 Stunden Fahrt. Normale Leute brauchen 7 Stunden von Washington nach Cincinnati. Dafuer sind diese langweiligen Normalos sicher niemals in den Genuss dieser wundervollen Berglandschaft gekommen!

Mittwoch, Juni 13, 2007

Fotoserie

Ich habe hier sooo viele unglaubliche Vehikel gesehen, da dachte ich mir, ich sollte eine neue Fotoserie starten. Hier ein paar Beispiele.
Der Titel: Autos, die in Deutschland NIEMALS auf der Straße erlaubt wären.
Hier fährt auch noch ein Auto ohne Motorhaube durch die Gegend. Ich hoffe, ich kriege ein Bild davon.

die neue Mitbewohnerin

...ist 'ne Katze namens Luna. Man sollte meinen, daß eine Katze sich als Haustier qualifiziert, aber nicht so mit Luna. Wir haben die Kleine jetzt seit einer Woche, und es hat sich schon eine deutliche Hierarchie etabliert. Ich bin immernoch die Chefin hier, wie sich das für eine Stecher-Frau gehört ;), aber Daniel ist Luna nicht ganz so gewachsen.
(Vorgeschichte: Luna ist eigentlich die Katze von Mike. Wir haben sie ihm letztes Jahr zum Geburtstagsgeschenk gemacht. Nun ist Mike in Stuttgart. Bis er wiederkommt, haben Daniel und ich die Katze.)
Daniel und ich haben schonmal Verantwortung haben geübt mit einer Zimmerpflanze. Der gehts auch nach Wochen ganz gut, also ist die Wahrscheinlichkeit vorhanden, daß Luna unsere Fürsorge überleben wird.
Luna hat ihren eigenen Kopf, wie das bei Katzen nunmal ist. Schon am ersten Abend mußten wir sie dutzende Male von Esstisch scheuchen. Das ist der einzige Tisch, auf den sie nicht drauf darf, und deshalb auch der einzige Tisch, bei dem sie es immer wieder versucht. Dank einer Spritzflasche können wir das jetzt auch ganz bequem vom Sofa aus machen. Ich habe mich bei ihr inzwischen durchsetzen können. Sie springt zwar immernoch auf den Tisch, aber ein Blick und ein Wort von mir holt sie wieder runter. Daniel muß erst zum Wasser greifen, oder sie vom Tisch nehmen. Ich glaube, die meiste Zeit hüpft sie nur auf diesen Tisch, weil sie unsere Aufmerksamkeit haben will. Sie guckt uns auffordernd an. Wenn wir in einem anderen Raum sind, fängt sie an zu Miauen, um auf die Tatsache aufmerksam zu machen, daß sie auf dem Tisch sitzt. Neulich saßen wir draußen auf der Hintertreppe. Luna ist zur Küchentür gekommen und hat uns eine Weile durch die Scheibe angesehen. Dann ist sie wieder zurück ins Wohnzimmer und ist auf den Tisch gestiegen, und hat demonstrativ in Richtung Küchentür gestarrt. Als wir nicht reagiert haben, kam sie wieder an die Tür.
Sie ist allerdings eindeutig keine streichel-und-kuschel-Katze. Sie tut immer furchtbar genervt, wenn man ankommt und knuddeln will. Meistens verzieht sie sich dann. Finde ich ein bißchen Schade. Jedenfalls ist das so bei mir. Sie folgt uns überall hin. Wenn ich direkt auf sie heruntersehe, guckt sie mich groß an, dann rennt sie blitzschnell weg. Ich nenne das mal tiefreichenden Respekt vor mir...
Luna ist ziemlich cool. Sie kann in allmöglichen Positionen schlafen und auf Stuhllehnen laufen. Sie liegt am Liebsten im Kleiderschrank auf einem Stapel von Taschen, oder zwischen den Schuhen neben der Eingangstür. Das klingt vielleicht nicht cool genug. Aber wie wärs mit Teleportation? Genau, ich bin schwer überzeugt, daß Luna teleportieren kann. Ich komme ins Wohnzimmer, und sie sitzt im Fenster und beobachtet die Straße. Ich gehe in die Küche und nehme den Kaffee aus dem Schrank, ich dreh mich um, und Luna liegt auf einem Stuhl neben mir. Ein andernmal gehe ich in den Keller, um die Wäsche zu holen, und da liegt eine getiegerte Katze auf dem Weg, der zu meiner Haustür führt. Sah aus wie Luna. Ich gehe hoch in die Wohnung und will Daniel die Katze zeigen, und Katze ist weg. Luna guckt mich vom Fensterbrett aus weissagend an. Tja, Beweis genug!

Sonntag, April 22, 2007

Amerikanische Nationalsportarten und die Mentalität der Fans

Ich war noch nie der große Sportfan. Werde ich sicher auch nie werden. Trotzdem habe ich mir vorgenommen, wenigstens ein Spiel von jeder Sportart anzusehen, für die die Staaten so berühmt sind.

1. American Football
Heißt zwar auch Fußball, hat aber nur das geringste mit Füßen und Ball zu tun. Es gibt vielleicht einen oder zwei Gelegenheiten, den Ball mit dem Fuß zu kicken, ansonsten wird jener unter den Arm geklemmt und ab dafür. Ball anfassen kommt beim (nicht-amerikanischem) Fußball ja einer Todsünde gleich. Ich kenne die einzelnen Regeln nicht (amerikanischer Freund: "es geht alles nur um Strategie"), aber im Grunde genommen ist das Ziel, mit dem Football durch die gegnerische Mannschaft hindurch, oder drumherum, auf die andere Seite des Feldes zu gelangen. Dazu hat man 10 Versuche pro Runde. Die andere Mannschaft muß im Gegensatz verhindern, daß Erstere es bis zur anderen Seite schaffen. Die einfachste Lösung: den Ballträger zu Fall zu bringen. Das geschieht durch frontales oder seitliches Rammen, dann draufspringen, damit der Mensch auch ja liegen bleibt, und mehr Leute zum Draufspringen hinzurufen. Der arme Ballträger liegt ganz unten. Klingt spannend, ist es aber eigentlich nicht. Die meiste Zeit wartet man nur darauf, daß die Leute zum Spielfeld zurückkehren, weil die ansonsten da nur herumstehen und mit dem Trainer reden. Niemals laufen diese 10 Versuche ohne Pause ab. Nicht nur zum Reden, sondern, wie Ihr Euch denken könnt, auch zum Abtransportieren von Verletzten.
Zusammenfassung: Leute packen 15 Kilo Schutzkleidung auf und rennen dann frontal ineinander.

2. Baseball
Letzen Samstag sind wir zum einem Spiel in der Innenstadt gegangen. Fantastischer Ausblick auf den Fluß. Meine Freunde haben mir garantiert, daß Baseball noch langweiliger ist als Football, also habe ich mein dickes Lehrbuch mitgeschleppt (habe diese Woche Prüfungen). Der Mann am Eingang fand das irre lustig. Meine Freunde allerdings auch ;). Cincinnatis Team heißt "Cincinnati Reds". Wie sich das als Fan gehört, zieht man die Farben des Teams an, wenn man zu einem Spiel geht. Mindestens die Hälfte der Leute waren also in Rot. Gegen Ende des Spiel war auf der Tafel zu lesen, daß 39500 Menschen im Stadion anwesend waren. Das sind mehr Leute, als in Schönebeck leben (Stand März 2007: 33823). Und das macht ungefähr 25000 rote Shirts. Nun aber zum Spiel. Man sieht gleich, daß Baseball nicht viel Bewegung erfordert. Wie sonst kann es sein, daß manche der Spieler einen deutlichen Bauchansatz zeigen. Tatsächlich stehen die meisten Spieler nur auf dem Feld herum, besonders im äußeren Rahmen. Wenn diese sich dann aber doch mal bewegen müssen, dann wirds spannend. Die Regeln scheinen nicht soo kompliziert, wenn ich sie auch nicht einwandfrei widergeben könnte. Wenigstens ist ständig irgendeine Bewegung dabei. Insgesamt fand ich es spannender als Football.

Nun zu den Fans. Wie gesagt, sehr viele schmeißen sich in Schale (nicht nur beim Baseball sondern alle Sportarten), damit sie wie waschechte Fans aussehen. Leider wars das dann schon. Da wird das eigene Team nicht angefeuert (wenn ich da an das konstante Hintergrundbrüllen beim Fußball denke...), es sei denn, irgendjemand fordert sie dazu auf. Ich meine damit Anzeigen auf der Reklametafel (die den Text vorgeben), oder Mädels, die in kurzen Röckchen scheinbar planlos herumhüpfen (und auch den Text vorgeben). Leute verlassen ihre Sitze ständig, weil sie sich an den Imbißbuden anstellen, um Bier und Snacks zu kaufen. Oder noch mehr Fanartikel. Wenn das eigene Team am Verlieren ist, da gehen die Fans auch schonmal vorzeitig. In der zweiten Hälfte eines Spiels klären sich die Sitzreihen schon deutlich. Wenn das eigene Team gewinnt, wird das mit auf der Straße herumgrölen und betrunken Auto fahren mit konstantem Hupen quittiert. Hmm, letzteres ist eigentlich genauso wie beim Fußball ;).

Donnerstag, Februar 15, 2007

Wetter-Panik...schonwieder

Ich muß eins zugeben - es ist verdammt kalt hier. Ich bin so froh, daß meine Heizungen funktionieren. Allerdings kann man die nicht ohne weiteres regulieren. Ich habe den Dreh nicht heraus, wie man einen Zwischenzustand zwischen "kalt" und "tropisch" einstellen kann. Sobald man dran herumdreht, geht die Temperatur drastisch herunter. Da meine Heizkosten in der Miete enthalten sind, welche konstant bleibt, lebe ich doch lieber in den Tropen.

Nachdem letzte Woche wegen ein paar Zentimetern Schnee die Stadt quasi lahmgelegt wurde, war es diese Woche noch schlimmer. Wettervoraussagen redeten von mehr Schnee, Sturm, Eisregen, und Blitzeis, beginnend Montag Nacht, und den ganzen Dienstag. Vorsichtshalber hat der Flughafen alle Flüge gesperrt, und es wurde überall Salz ausgestreut, um dem Eis entgegenzuwirken. Die Zeitungen rieten, am Dienstag zu Hause zu bleiben, um Streuungsarbeiten nicht im Weg zu sein, und weil es generell zu gefährlich werden würde. Viele Leute sind gleich am Montag nicht zur Arbeit gefahren. Das Unirektorat hat diskutiert, ob sie die Uni am Dienstag nicht gleich zulassen sollten. Ich war darüber sehr erfreut, weil ich für Dienstag für zusätzliche Sprechstunden eingeteilt war, und außerdem für Prüfungsbeaufsichtigung (das einzige, was ich am Unterrichten wirklich nicht mag).

Am Montag habe ich bis halb 2 nachts noch gearbeitet und ständig aus dem Fenster geschielt. Dann hat der versprochene Schneefall endlich angefangen. Ich bin am Dienstag morgens zur normalen Zeit aufgestanden, habe aber als erstes meine Emails gelesen. Und tatsächlich, die Uni ist den ganzen Tag geschlossen (*freufreu*)! Ich wollte eigentlich gleich wieder ins Bett und noch ein bißchen schlafen, habe aber den Fehler gemacht, Daniel anzurufen. Der hat mich dann überredet, wach zu bleiben (warum ich drauf gehört habe, weiß ich auch nicht).
Ich habe den ganzen übrigen Morgen und einen Teil des Nachmittags mit Faulenzen verschwendet, weil ich theoretisch den ganzen Nachmittag und Abend haben würde, um zu arbeiten. Daniel ist vorbeigekommen, wir haben Essen gekocht und gemütlich gegessen, dann seelisch zum Arbeiten vorbereitet ... und dann ist der Strom ausgefallen. Ohne Computer kann ich kein Paper schreiben, und ohne Licht kann ich kein Paper lesen.
Wirklich schlimm fanden wir das allerdings nicht. Zwar funktionieren die Heizungen nicht ohne Strom, aber dank meiner effektiven Heiztätigkeit ;) hielt die Wärme eine Weile an.
Nach mehr als 4 Stunden ging das Licht wieder an. 2 Minuten später wieder aus. Fast eine Stunde später wieder an. Blieb dann auch so.

Am Mittwoch fielen alle Kurse vor 10 Uhr morgens aus. Damit hing es noch gerade rechtzeitig vor der langweiligsten Vorlesung meine Unilaufbahn wieder los...

Anyway, die Landschaft ist einfach wunderschön. Alles ist in Eis eingeschlossen, besonders die Pflanzen. Die Zweige von Bäumen, und auch die Blätter, sind buchstäblich jeweils einzeln eingefroren. Sieht aus wie im Märchen. Hier sind einige Bilder, die ich gemacht habe:

Mittwoch, Februar 07, 2007

Schnee-Panik

Gestern hat es dann endlich doch mal geschneit. Gegen Mittag kam die erste Schneewarnung. Ich war nicht wirklich beeindruckt von den Flöckchen draußen. Um 4 Uhr nachmittags kam ein Rundschreiben, daß die Uni ab 17 Uhr geschlossen würde. Hieß für mich, daß auch die Schwimmhalle zumacht, also bin ich dann doch nach Hause gegangen. Draußen lagen GANZE 10 ZENTIMETER Schnee. Klingt nicht wirklich viel, aber es hat gereicht, um die ganze Stadt praktisch lahmzulegen. Die Stadtautobahn stockte und man kam nur im Schrittempo voran. Alle Schulen und Ämter haben dichtgemacht. Stromausfall gab es auch.

Ich bezweifle nun wirklich, daß irgendeine amerikanische Großstadt einen Angriff von Außerirdischen, oder extreme Wetterbedingungen, standhalten würde, wie sie es uns in den Filmen weismachen wollen ;).

Ich jedenfalls finde es recht hübsch. Muß mal noch ein Foto nachreichen.

Zusatz 13.02.: das Foto, wie versprochen. Zum Beweis, daß ich das Foto selbst gemacht habe und nicht aus dem Internet geholt, habe ich meinen Mann aufgestellt ;).